BERLIN. Die Zahl der freiwilligen Ausreisen von abgelehnten Asylbewerbern ist im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zurückgegangen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden die geförderten Ausreisen von 8.468 Personen bewilligt. 2016 waren es im selben Zeitraum 14.085. Tatsächlich ausgereist sind 13.688 Menschen, berichtet tagesschau.de.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge begründet den Rückgang mit dem Ausnahmejahr 2016. Die Ausreisezahlen im ersten Quartal seien „historisch hoch“ damals gewesen, sagte ein Sprecher dem Sender. Schließlich hätten 2016 auch besonders viele Menschen einen Asylantrag gestellt.
Balkanländer beliebtes Ziel
Im Vergleich zu 2015 waren die geförderten Ausreisen im Vorjahr um 45 Prozent gestiegen. Außerdem kamen aus Landesmitteln geförderte Ausreisen hinzu. Häufigste Zielländer waren Albanien, Serbien, Mazedonien und der Kosovo. Zudem kehrten über 5.600 nach Afghanistan und mehr als 3.000 in den Irak zurück. Dieselben Länder liegen auch bei den aktuellen Zahlen an der Spitze, heißt es in dem Bericht.
Personen, deren Asylanträge bearbeitet werden oder abgelehnt wurden, können einer Abschiebung entgehen, und mit staatlicher finanzieller Unterstützung freiwillig ausreisen. Im Jahr 2016 registrierte die Asylbehörde 745.545 formelle Asylanträge. Im Jahr davor waren es 476.676 gewesen. Zudem hatten 153.700 Personen subsidiären Schutz erhalten. (ls)