BERLIN. Das Umweltbundesamt hat vor Beginn der Weltklimakonferenz die Einführung einer Straßengebühr für sämtliche Kraftfahrzeuge in Deutschland gefordert. „Ich plädiere für eine Maut, die kilometerabhängig auf allen Straßen und für alle Kraftfahrzeuge erhoben wird“, sagte Behördenchefin Maria Krautzberger (SPD) der Welt.
„Wir brauchen eine grundlegende Verkehrswende hin zur Elektromobilität“, mahnte die Sozialdemokratin. „Unsere Forderung ist eine Quote für Neuzulassungen bei Pkw, die 2030 bei 70 Prozent liegen muß.“ Es werde vorerst noch Benziner und Diesel geben. „Auch der Porsche muß nicht sterben. Mir wäre natürlich lieber, wenn er in der Innenstadt durch ein zweirädriges E-Bike ersetzt wird“, gestand die 62jährige.
Mobilität sei dadurch nicht eingeschränkt
Die im Pariser Abkommen angestrebten Klimaziele ließen sich nur erreichen, wenn „wir das Autofahren insgesamt reduzieren“, konstatierte Krautzberger. Die Forderung nach einer umfassenden Maut schränke „nicht zwangsläufig unsere Mobilität ein“.
Als Grund für ihren Vorstoß nannte Krautzberger Deutschlands Absicht, den Schadstoffausstoß zu verringern. „Ich möchte daran erinnern, daß es Deutschlands Ziel ist, bis 2050 die gesamten Treibhausgasemissionen um 95 Prozent zu reduzieren. Das schaffen wir nur, wenn wir im Verkehr auf nahezu null Emissionen kommen.“ (ls)