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Bildersturm bei der Bundeswehr: Streit um NVA-Panzer in Bataillonswappen

Bildersturm bei der Bundeswehr: Streit um NVA-Panzer in Bataillonswappen

Bildersturm bei der Bundeswehr: Streit um NVA-Panzer in Bataillonswappen

BMP
BMP
Mai 1991: Umgerüstete Schützenpanzer vom Typ BMP 1 werden in Hagenow dem Panzergrenadierbataillon 401 übergeben Foto: picture alliance/ZB/dpa
Bildersturm bei der Bundeswehr
 

Streit um NVA-Panzer in Bataillonswappen

Die Forderung des CSU-Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn, einen NVA-Panzer aus dem Wappen des Panzergrenadierbataillons 401 zu tilgen, ist in Mecklenburg-Vorpommern auf Unverständnis gestoßen. Die AfD riet dem CDU-Politiker, die Panzer lieber mal im Dorf zu lassen. Kritike kam auch aus der CDU.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

SCHWERIN. Die Forderung des CSU-Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn, einen NVA-Panzer aus dem Wappen des Panzergrenadierbataillons 401 zu tilgen, ist in Mecklenburg-Vorpommern auf Unverständnis gestoßen. „Herr Silberhorn sollte mal die Panzer im Dorf lassen. Zahlreiche der BMP-Schützenpanzer wurden nach der Wiedervereinigung von der Bundeswehr übernommen. Auch das Panzergrenadierbataillon 401 wurde bei seiner Aufstellung mit den Schützenpanzern ausgerüstet“, sagte der AfD-Fraktionschef im Schweriner Landtag, Leif-Erik Holm, der JUNGEN FREIHEIT.

Hintergrund ist die Anordnung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die Bundeswehr von Andenken, Traditionen oder Namensgeber der Wehrmacht zu reinigen. Silberhorn hatte daraufhin moniert, auch die DDR-Geschichte der Bundeswehr müsse konsequent aufgearbeitet werden.

AfD kritisiert „Bilderstürmerei“

Wappen des Panzergrenadierbataillons 401 Foto: Bundeswehr

Das im mecklenburg-vorpommerschen Hagenow stationierte Panzergrenadierbataillon 401 hat einen NVA-Schützenpanzer vom Typ BMP im Wappen. Diese solle nach dem Willen des CSU-Politikers nun verschwinden. „In der Debatte über deutsche Militärtradition muß auch die Geschichte der Nationalen Volksarmee der DDR kritisch und konsequent aufgearbeitet werden“, sagte Silberhorn dem Redaktions-Netzwerk Deutschland. „Traditionsstiftend kann für die Bundeswehr nur sein, was ihrem Auftrag entspricht.“

Holm warf Silberhorn deshalb „Bilderstürmerei“ vor. „Nach der völlig undifferenzierten Hexenjagd auf alles, was mit der Wehrmacht zu tun hat, braucht die Bundeswehr nicht auch noch eine Säuberungswelle, die alles tilgt, was an die NVA erinnert. Die Tradition der Bundeswehr beruht auf vielen militärischen Wurzeln. Das abzustreiten oder aus politischer Korrektheit zu leugnen, ist nichts anderes als Geschichtsklitterung“, kritisierte der AfD-Chef.

Bei dem besagten Wappen gehe es um militärische Tradition nicht um die Verherrlichung der SED-Diktatur. Dies sei für jeden ersichtlich. Silberhorn solle sich deshalb besser darum sorgen, daß die Soldaten eine vernünftige Ausrüstung und funktionierende Technik bekämen.

Kritik kam auch vom CDU-Landtagsabgeordneten Wolfgang Waldmüller. Der riet Silberhorn laut Schweriner Volkszeitung, sich erst einmal zu informieren, bevor er solchen Unsinn in die Welt setze. (krk)

Mai 1991: Umgerüstete Schützenpanzer vom Typ BMP 1 werden in Hagenow dem Panzergrenadierbataillon 401 übergeben Foto: picture alliance/ZB/dpa
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