BERLIN. Das Bündnis „Fulda stellt sich quer“ hat sich den Kampf gegen die AfD auf die Fahne geschrieben. Plant die Partei Veranstaltungen in Fulda, organsiert das Bündnis Proteste dagegen. Auch auf Gastwirte und Hoteliers wirkt „Fulda stellt sich quer“ ein, um diese davon zu überzeugen, der AfD keine Räumlichkeiten zu vermieten.
Bündnis-Chef Andreas Goerke, als langjähriges DKP-Mitglied politisch geschult, weiß, wie man in solchen Dingen vorgeht, ohne sich strafbar zu machen. Er würde niemals ein Zimmer in einem Hotel buchen, in dem die AfD tage, erläutert er unschuldig und schiebt hinterher, dies auch so zu halten, wenn er in seiner Funktion als Gewerkschafter die Unterbringung der Kollegen organisiere.
Erst im Mai warf der Kreisverband Fulda des Deutschen Hotel- und Gastronomieverbands Goerke vor, einem Hotelier gedroht zu haben, dessen Unterkunft mit Demonstranten zu blockieren, wenn er dort weiter den AfD-Stammtisch stattfinden lasse und „Nazis“ beherberge.
Bewunderer von Castro und Chavez
Gegenüber der Osthessen Zeitung wies Goerke den Vorwurf als „infame Lüge“ zurück. „Fulda stellt sich quer“ erpresse niemanden, sondern melde seine Demonstrationen ordnungsgemäß an und veranstalte seine Proteste auf öffentlichem Grund und Boden, versicherte der 53jährige, der Fidel Castro und Hugo Chavez zu seinen Vorbildern zählt.
Für sein Engagement sollen Goerke und „Fulda stellt sich quer“, das auch Mitglied im Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ ist, nun mit dem „Preis der Vielfalt“ der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der SPD ausgezeichnet werden. Verliehen wird der Preis am morgigen Freitag im Willy-Brandt-Haus in Berlin. Als Laudator ist niemand geringeres angekündigt als SPD-Vize Ralf Stegner. (krk)