BERLIN. Die Polizei ist am Donnerstagmorgen gegen die Islamistenszene in der Hauptstadt vorgegangen. Bei einer Razzia wurden mehrere Wohnungen und Objekte durchsucht, berichtete die Bild-Zeitung. Hintergrund der Ermittlungen sind laut Generalstaatsanwaltschaft Ausreisen zur Terrormiliz Islamischer Staat. Die betroffenen Personen sollen aus dem Umfeld des Terroristen Anis Amri stammen und erst vor kurzem nach Deutschland zurückgekehrt sein.
Der Schwerpunkt der Aktion läge in Berlin-Neukölln, hieß es. Bei der Razzia seien mehrere Verdächtige durch SEK-Kräfte festgenommen worden. Eine Polizeisprecherin bestätigte die Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Weitere Hintergründe und Details nannte sie nicht.
Ermittlungen der GStA wegen Ausreisen zum „IS“: Durchsuchungsmaßnahmen im Stadtgebiet dauern an.
— GenStA Berlin (@GStABerlin) 14. Dezember 2017
Verdächtiger Rucksack gefunden
Durchsucht wurde auch ein Hotel in der Budapester Straße in der Nähe des Breitscheidplatzes. Dort überprüften Spezialisten einen verdächtigen Rucksack, der sich aber als ungefährlich herausstellte. Die Straße war für die Dauer des Einsatzes am Morgen gesperrt, der Busverkehr zeitweise unterbrochen.
Erst Ende Oktober hatte die Polizei bei einer Razzia in Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf mehrere Objekte durchsucht. Im Fokus stand ein 40jähriger, der der islamistischen Szene zugerechnet wird. Dabei stellten die Ermittler mehrere Pistolen, Gewehre sowie 20 bis 30 Kisten Munition verschiedenen Kalibers sicher, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Insgesamt handele es sich um 20.000 Schuß Munition. (ha)