DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hat dem Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, mit einer erneuten Haftstrafe gedroht. Hintergrund sind Hoeneß` Äußerungen bei einer Veranstaltung im Fürstentum Liechtenstein. Dort hatte der 65jährige seine Verurteilung und Inhaftierung hinterfragt: „Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war. Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen. Aber in diesem Spiel habe ich klar gegen die Medien verloren“, klagte Hoeneß.
Wenige Tage vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen spekulierte Kutschaty nun, ob Hoeneß damit gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben könnte. „Er sollte sehr vorsichtig sein. Denn er steht unter Bewährung. Und bei solchen Äußerungen kann man schon den Widerruf der Bewährung prüfen“, sagte der Minister der Bild-Zeitung.
Kutschaty: Hoeneß macht sich über Steuerzahler lustig
Offensichtlich hätten „21 Monate in einem bayrischen Luxusknast mit Wochenendurlauben und Aufenthalten in der Schön-Klinik am Starnberger See nicht die gewünschte Wirkung gezeigt“. Ausgerechnet im Steuerparadies Liechtenstein mache sich Hoeneß über die ehrlichen Steuerzahler lustig, schimpfte Kutschaty.
Hoeneß war am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung vom Landgericht München zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Am 29. Februar 2016 wurde er auf Bewährung entlassen. (tb)