BERLIN. Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine hat einen Kurswechsel in der Zuwanderungsdebatte gefordert. Der Staat müsse darüber entscheiden können, wen er aufnehme, und illegale Zuwanderer müßten konsequent abgeschoben werden, sagte er der Welt.
„Wer illegal über die Grenze gekommen ist, der sollte ein Angebot bekommen, freiwillig zurückzugehen. Wenn er dieses Angebot nicht annimmt, bleibt nur die Abschiebung“, sagte er in dem Interview. Die Forderung nach offenen Grenzen sei eine „zentrale Forderung des Neoliberalismus“, verwies er auf den Soziologen Colin Crouch.
Seine eigene Partei wolle er zum Nachdenken anregen, „warum so viele Arbeiter und Arbeitslose AfD wählen“. Die Einwanderungsfrage sei innerhalb der Linkspartei bislang „eine nicht geklärte Frage“, mit der sich seine Genossen befassen müßten. (vi)