BERLIN. AfD-Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel hat ihre Teilnahme am geplanten Treffen der Parteispitze mit dem Zentralrat der Muslime (ZdM) abgesagt. Ihr Vorwurf: „Bis heute hat sich dieser Verein nicht von den Steinzeit-Praktiken der Scharia distanziert.“
In einem Absageschreiben bezeichnet Weidel den ZdM-Chef Aiman Mazyek nach Angaben der Bild-Zeitung als „selbsternannten Vertreter der Muslime“. Der Zentralrat vertritt rund zehn Prozent der in Deutschland lebenden Moslems. Zudem habe sich der Verband bis heute nicht von der Diskriminierung von Frauen distanziert. Dies werde deutlich, wenn man sich die Internetseite des ZdM anschaue:
„Dort kann man die eklatante Benachteiligung der Frau im Falle einer Trauung und Scheidung schwarz auf weiß nachlesen. Und nicht nur das: Bezüge zur deutschen Rechtsprechung und grundsätzlichen Gleichheit vor dem Gesetz sucht man vergebens.“
Weidel hielt Mazyek dabei seinen Vergleich der AfD mit der NSDAP vor. „Dieser Vergleich offenbart nicht nur Mazyeks Charakter, sondern vielmehr seine Unfähigkeit, politische Debatten in Deutschland zu führen“, monierte die AfD-Politikerin.
Der Zentralrat der Muslime hatte die AfD-Spitze vor dem Parteitag in Stuttgart zu einem Gespräch eingeladen. Rund zwei Wochen später hatte AfD-Chefin Frauke Petry dem Treffen zugestimmt. Neben Weidel sollte auch der AfD-Bundespräsidentenkandidat Albrecht Glaser an dem Treffen teilnehmen. Ob es nun noch zu einer Zusammenkunft kommt, ist laut Bild offen. (ho)