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Umfragen-Pleite: Wahlergebnisse entlarven Forsa-Chef Güllner als falschen Propheten

Umfragen-Pleite: Wahlergebnisse entlarven Forsa-Chef Güllner als falschen Propheten

Umfragen-Pleite: Wahlergebnisse entlarven Forsa-Chef Güllner als falschen Propheten

Guellner
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Forsa-Chef Manfred Güllner lag mit seinen jüngsten Umfragen stark daneben Foto: picture alliance/dpa
Umfragen-Pleite
 

Wahlergebnisse entlarven Forsa-Chef Güllner als falschen Propheten

Daß Manfred Güllner kein Freund der AfD ist, ist kein Geheimnis. Der Forsa-Chef läßt kaum eine Gelegenheit aus, um gegen die Partei zu schießen. Doch was sagt das für die Umfrageergebnisse seines Instituts aus? Der JF-Faktencheck zeigt, daß seine jüngsten Prognosen auffallend fehlerhaft waren.
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BERLIN. Drei Tage vor den Landtagswahlen hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa Umfragen veröffentlicht, die ziemlich weit vom tatsächlichen Ergebnis entfernt lagen. In Sachsen-Anhalt ergibt sich eine Abweichung von 16,9 Prozentpunkten, in Baden-Württemberg von 10,4 und in Rheinland-Pfalz von 8,9 Prozentpunkten. Besonders auffallend: die extrem fehlerhaften Prognosen des Institutes von Manfred Güllner für AfD und SPD.

Sah Forsa die AfD in allen Ländern deutlich schwächer als es das wenig später vorliegende Resultat widerspiegelte, so prognostizierte es den Sozialdemokraten, denen Güllner selbst angehört, mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz viel zu gute Resultate.

Verbale Attacken gegen AfD

Güllner war im Vorfeld der Wahlen auch als Meinungsmacher aufgefallen und hatte gefordert, „die AfD anzugreifen und auszugrenzen“. Die „Partei und ihre Anhänger sind unbelehrbar“, hatte der 74jährige das begründet. Zudem unterstellte er: „Die AfD speist sich aus einem braunen Bodensatz.“

Nicht nur bei Ergebnissen, auch bei der Reihenfolge der Parteien lag sein Institut falsch: In Baden-Württemberg billigte es der SPD den dritten Platz zu – mit fünf Prozentpunkten Vorsprung vor der AfD. Tatsächlich kam es anders herum. Wie eklatant falsch die Vorhersage war, macht auch deutlich, wenn man ausrechnet, wie viele Wähler Güllner der AfD gemessen am späteren Ergebnis damit unterschlug: 37,2 Prozent. Um diesen Satz erhielt die Partei mehr Stimmen, als es Forsa vorhersagte. Die SPD dagegen bekam 26,0 Prozent weniger Wähler als verkündet.

Noch fehlerhafter war die Forsa-Prognose für Sachsen-Anhalt: Das Institut sah dort SPD und AfD mit 17:18 Prozent nahezu gleichauf und die Linke mit 20 Prozent auf Platz 2. Addiert man die Abweichung der Prognose allein für diese drei Parteien zum Ergebnis, so ergibt sich eine Differenz von 16,3 Prozentpunkten.

Hohe Fehlerspanne

Der SPD und der Linken sagte er 6,4 beziehungsweise 3,7 Prozentpunkte zuviel vorher, der AfD 6,2 zu wenig. Tatsächlich kam die AfD mit acht Prozentpunkten vor der Linken auf den zweiten Rang. Die Fehlerspanne allein zwischen diesen beiden Parteien liegt bei 9,9 Prozentpunkten – fast genauso viel wie Grüne und FDP zusammen erhielten.

Relativ betrachtet, sprach Güllner seiner Partei im „Land der Frühaufsteher“ 60,3 Prozent mehr Wähler zu als der Landeswahlleiter. Umgekehrt prophezeite er der AfD 34,4 Prozent weniger Stimmen, als die Partei real erhielt.

Die gemessen an seinen Umfragen für die andere beiden Bundesländer „beste“ Prognose lieferte Forsa für Rheinland-Pfalz. Allerdings lag das Meinungsforschungsinstitut auch hier in der Reihenfolge falsch. Sagte es kurz vor der Wahl einen Gleichstand zwischen SPD und CDU auf Platz 1 voraus, distanzierten die Sozialdemokraten die Merkel-Partei in Wirklichkeit um 4,4 Prozentpunkte. Und das AfD-Ergebnis fiel erheblich besser aus als Güllner prophezeite – um 3,6 Prozentpunkte. Die Wählerschaft war um 40,0 Prozent größer als Forsa es vorhersagte.

Einen Volltreffer landete das Meinungsforschungsinstitut allerdings auch: Die CDU erhielt in Baden-Württemberg genau jene 27,0 Prozent, die es in der Umfrage kurz vor der Wahl ermittelt hatte.

Forsa-Chef Manfred Güllner lag mit seinen jüngsten Umfragen stark daneben Foto: picture alliance/dpa
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