LEIPZIG. Nach Ihrer Kritik an der Asyl-Politik Angela Merkels ist die CDU auf Distanz zu ihrer Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla gegangen. Kudlas Äußerungen seien „unsäglich“, kritisierte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer. „Das steht nicht für die CDU“, betonte CDU-Generalsekretär Peter Tauber.
Die Einlassungen seien „in Inhalt und Ton völlig inakzeptabel“. Auch der Generalsekretär der sächsischen CDU und stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Kretschmer, schloß sich der Kritik an. Kudlas Aussagen seien „nicht nachvollziehbar“.
Kudla hatte am Sonnabend auf Twitter geschrieben:
BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht!
— Bettina Kudla (@KudlaLeipzig) 24. September 2016
Danach war ein Sturm der Empörung entbrannt. Zahlreiche Kommentatoren und Journalisten warfen Kulda vor, die Sprache und Diktion der Nationalsozialisten verwendet zu haben. Die sächsische SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe forderte Kudla laut der Leipziger Volkszeitung auf, ihr Mandat niederzulegen. „Die Leipziger haben damals die Stimme für eine konservative Abgeordnete abgegeben, nicht für eine klare Rechtspopulistin.“
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt warf Kudla auf Twitter „Verhetzung“ vor. Bei der CDU bestehe nun Handlungsbedarf. „Frau Kudla dreht völlig frei“, empörte sie sich. (krk)