HANNOVER. Der amerikanische Präsident Barack Obama hat die deutsche Asylpolitik gelobt. „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat deutlich gemacht, daß wir unseren Mitmenschen nicht den Rücken kehren dürfen, den Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, sagte Obama in seiner Rede auf der Hannover Messe laut Nachrichtenagentur dpa.
„In Deutschland mehr als irgendwo sonst haben wir erfahren, daß die Welt nicht noch mehr Mauern braucht“, spielte Obama auf die Teilung Deutschlands während des Kalten Krieges an. Die europäischen Staaten könnten sich auf den amerikanischen Partner verlassen, der „Schulter an Schulter“ an ihrer Seite stehe, sagte der Präsident. „Denn ein vereintes Europa, früher ein Traum weniger, ist jetzt eine Hoffnung der Vielen und eine Notwendigkeit für uns alle.“
Europa – die Deutschen, Franzosen, Dänen „und selbst die Briten“, sagte der Präsident – dürften ihre Rolle als Kämpfer für die Freiheit nicht vergessen. Das Schicksal der Welt hänge von einem demokratischen Europa ab. „Wir müssen den gemeinsamen Werten, die die Basis unserer Stärke sind, Wichtigkeit verleihen.“ Obama betonte, daß er unter Demokratie nicht nur freie Wahlen verstehe, sondern auch die Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit unabdingbar seien. „Freiheit und ein freies Europa – das gehört zusammen“, so Obama. In unsicheren Zeiten zögen sich die Menschen gerne in ihr eigenes Zuhause zurück, „zu ihrem eigenen Stamm“. Dadurch werde die Gefahr der Ausgrenzung und des Rassismus größer. (mv)