KARLSRUHE. Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstag Haftbefehl gegen die 15jährige Safia S. erlassen, die versucht hatte, einen Bundespolizisten zu ermorden. Das Mädchen, das die deutsche und marokkanische Staatsangehörigkeit besitzt, wird außerdem wegen der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt, teilte der Bundesgerichtshof mit.
Die Jugendliche soll Ende Februar bei einer Personenkontrolle im Hauptbahnhof Hannover versucht haben, „einen Beamten der Bundespolizei als Repräsentanten der von ihr verhaßten Bundesrepublik zu töten“, gab das Gericht bekannt. Das Mädchen hatte den Polizisten mit einem Messer angegriffen und lebensbedrohlich verletzt.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte Safia S. mit dschihadistischem Gedankengut der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) sympathisiert und stand mit einem Kämpfer des IS in Syrien in Kontakt.
Safia S. sollte eine „Märtyreroperation“ durchführen
Von Istanbul aus soll die Angeklagte im Januar versucht haben, über Mittelsmänner in die vom IS kontrollierten Gebiete einzureisen. Bevor ihr die Weiterreise nach Syrien gelang, wurde Safia S. von ihrer Mutter zurück nach Deutschland geholt. Noch in Istanbul soll sie von Mitgliedern des IS überzeugt worden sein, in Deutschland eine „Märtyreroperation“ durchzuführen.
Vor diesem Hintergrund soll sich die 15jährige mit einem Gemüse- und einem Steakmesser bewaffnet haben. Während der Personenkontrolle am Bahnhof stach sie dem völlig überraschten Polizisten in den Hals. (mv)