HAMBURG. Kardinal Rainer Maria Woelki hat strengere Gesetze gegen sogenannte Hetze im Internet gefordert. „Wir brauchen auch eine Gesetzgebung und Justiz, die Haß-Exzesse im Netz unterbindet“, schrieb Woelki in einer Kolumne im Stern. Staatsanwaltschaften müßten „digitale Angriffe und Mordaufrufe konsequent verfolgen“.
Zudem müßten die Behörden mit „den dafür nötigen Ermittlungskapazitäten ausgestattet werden“. Zur Prävention sollten die „Mediennutzungskompetenz“ und die „Charakter- und Herzensbildung“ in Familie und Schule gestärkt werden, forderte der Kölner Erzbischof.
„Agitatoren“ nach Belegen fragen
Seine Leser rief er dazu auf, „Agitatoren“ nach Belegen und Quellen zu fragen und „Opfer von Haßtiraden in Schutz“ zu nehmen. „Hetzern“ solle klargemacht werden: „Ihr seid nicht die Mehrheit!“
Woelki wünsche sich Politiker, „die sich nicht zum Hanswurst mit Verständnis für jedermann machen lassen und dem Volk auch kritisch entgegenzutreten bereit sind“. Die den Menschen zwar „aufs Maul schauen“, aber nicht nach dem Mund reden. Politiker, „die Lügner und Hetzer in der angemessenen Schärfe“ zurechtwiesen. (ls)