BERLIN. Die Religionspädagogin Lamya Kaddor hat die Publizisten Henryk M. Broder und Roland Tichy beschuldigt, für eine Haßkampagne gegen sie mitverantwortlich zu sein. „Ich bekomme massig Zuschriften, Haßmails, mit Drohungen darin, keine Morddrohungen, aber ekelhaftes Zeug, wenn ich das mal so sagen darf, die immer wieder auf seinen Blog verweisen. Die immer wieder sagen: ‘Schaue Sie, Broder hat recht’“, sagte Kaddor dem ZDF-Morgenmagazin.
„Die wüstesten Beschimpfungen und dann heißt es: ‘Broder hat recht’. Und dann kommen immer wieder diese Links; zu seinem Blog, zu Tichys Blog, wo eben jemand anderes auch nochmals nette Sachen über mich geschrieben hat. Das heißt, ich kann durchaus dadurch ableiten, woher das Ganze kommt“, klagte Kaddor.
Tichy: „Kaddors Hetze ist unerträglich“
Am Mittwoch war bekanntgeworden, daß sich die syrischstämmige Islamlehrerin aus Sicherheitsgründen vom Schuldienst beurlauben lassen hat. Grund dafür seien Haßmails und Morddrohungen anläßlich des Erscheinens ihres Buches „Die Zerreißprobe: Wie die Angst vor dem Fremden unsere Demokratie bedroht“.
Der Journalist Roland Tichy wies die Anschuldigen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT zurück. „Ich bedaure Jeden, der eine Morddrohung erhält. Schließlich weiß ich sehr genau, wie das ist.“ Er rate daher Betroffenen, in solchen Fällen zur Polizei zu gehen.
Broder: Kaddor „hat einen an der Klatsche“
Gleichzeitig erneuerte Tichy seine Kritik an Kaddor: „Diese Verrohung der Sitten rührt auch von dem unerträglichen Auftreten, den Beschimpfungen und Verleumdungen her, die Frau Kaddor gegen jeden ausstößt, der wagt, sie zu kritisieren. Diese Hetze ist wirklich unerträglich und die Absicht klar: Eine Sprach-Täterin verkauft sich als Opfer, um sich gegen sachliche Kritik zu immunisieren.“ Kaddors „Geldgebaren, ihr fragwürdiger Verein und ihre rassistischen Thesen“ müßten öffentlich diskutiert werden.
Broder antwortete auf Nachfrage der JF, Kaddor habe „einen an der Klatsche“. (krk)