BERLIN. Die Bundesregierung hat sich auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur medizinischen Nutzung von Cannabis geeinigt. Demnach sollen künftig Schwerkranke den Wirkstoff mit einem ärztlichen Rezept auf Kosten der Krankenkasse erhalten. Der Anbau der Hanfpflanze soll unter staatlicher Aufsicht stehen.
Die Verantwortung dafür soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte tragen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Zudem soll die Cannabis-Ausgabe wissenschaftlich begleitet werden. Dem in der Pflanze enthaltenen Tetrahydrocannabinol (THC) werden schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben.
Bisher hatten nur rund 650 Personen eine Ausnahmeerlaubnis für den Kauf von Cannabisprodukten in Apotheken. Die Kosten mußten die Betreffenden selbst übernehmen. Eine grundsätzliche Legalisierung der Droge lehnte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) allerdings ab. (ho)