FRANKFURT/MAIN. Der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit hat die Debatte um die pädophile Vergangenheit seiner Partei für beendet erklärt. Die Grünen hätten dieses Kapitel ihrer Geschichte von einem unabhängigen Gutachter in einem Buch aufarbeiten lassen. „Ich finde: Jetzt reicht es“, sagte er der Frankfurter Rundschau.
Hintergrund ist die Diskussion um Cohn-Bendits geplante Festrede am Tag der Deutschen Einheit in der Frankfurter Paulskirche. Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hatte den früheren Europaabgeordneten als Redner eingeladen. Hiergegen regt sich in der CDU Protest.
Mehrere CDU-Politiker, darunter die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach, stören sich an pädophilen Äußerungen Cohn-Bendits aus den siebziger und achtziger Jahren. So schwärmte er unter anderem davon, wie erotisch es sei, von einem fünfjährigen Mädchen ausgezogen zu werden. Etliche Jahre später bedauerte Cohn-Bendit diese Äußerungen.
„Ich habe diese Scheiße so satt!“
Von der Frankfurter Rundschau (FR) darauf angesprochen, sagte Cohn-Bendit, er sei damals in einer Phase gewesen, in der er permanent provozieren mußte. „Ich wollte provozieren. Ja. Deshalb habe ich angeberisches Zeug geschrieben, das den Spießbürger provozieren sollte.“ Auch habe er angeben wollen. Das sei aber unverantwortlich gewesen. Es habe nie irgendwelche unzüchtigen Handlungen von ihm mit Kindern gegeben.
Auf eine Nachfrage des Redakteurs zu dem Thema antwortete der Grünen-Politiker: „Aber ehrlich gesagt finde ich, daß unser Gespräch redundant wird. Auch Sie, die FR, reduzieren mich mit Ihren Fragen wieder auf diese zwei Seiten beziehungsweise auf diese Provokationen. Ich habe mich des öfteren dafür öffentlich entschuldigt, mehr kann ich nicht tun. Ich habe diese Scheiße so satt!“ (krk)