NEUTRAUBLING. Ein Hallenbad in der Nähe von Regensburg hat moslemischen Frauen verboten, Ganzkörperschwimmanzüge zu tragen. Gäste des Schwimmbads in Neutraubling hätten sich beschwert, weil eine Moslemin am Frauenbadetag eine Burkini getragen hatte, berichtete die Mittelbayerische Zeitung.
„Warum der Burkini als Ganzkörperbadeanzug ausgerechnet beim Frauenbadetag notwendig sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar“, monierte Bürgermeister Heinz Kiechle (CSU) in einer Stellungnahme. Zudem dürfe man sich fragen, was diese Erfindung jüngster Zeit mit freier Religionsausübung zu tun habe. Dem widersprach die Grüne Jugend. Sie forderte, das Verbot zurückzunehmen. Auch die SPD hält das Verbot für ungeeignet.
Hygiene-Gründe
Die Satzung für die Benutzung des Hallenbads fordere eine allgemein übliche Badebekleidung. Diese schließe Sporthosen, Taucheranzüge, T-Shirts, kurze Jeans „oder eben auch Burkinis“ aus, rechtfertigte Kiechle die Maßnahme. Ein Schild im Bad vor der Umkleidekabine weise laut Bild-Zeitung seit Tagen darauf hin: „Sehr verehrte Badegäste, die Benutzung unseres Hallenbads ist nur in üblicher Badekleidung (Badeanzug/Bikini bzw. Badehose) gestattet.“
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), sagte der Nachrichtenagentur dpa, es sei das erste Burkini-Verbot in Bayern. (ls)