POTSDAM. Mit einer deutlichen Mehrheit ist Dienstag Abend die CDU-Kandidatin Saskia Ludwig für die Bundestagswahlen 2017 im Landkreis Potsdam nominiert worden. Mit 71 Prozent der Mitgliederstimmen schaffte sie ein eindeutiges Ergebnis gegenüber ihrem Parteikollegen und Gegenkandidaten Gregor Ryssel, welcher 79 Stimmen von 272 für sich gewinnen konnte.
Ausschlaggebend für die klare Entscheidung war nicht zuletzt die Rede von Ludwig, in der sie sich zwar von der AfD abgrenzte, aber gleichzeitig ein Umdenken ihrer Partei in Asylbelangen forderte: „Ich hatte große Hoffnung, daß nach dem AfD-Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern endlich eine interne Analyse stattfindet“.
Weil diese allerdings bis zum aktuellen Zeitpunkt ausgeblieben sei, möchte sie die CDU künftig vom „politischen Mainstream“ wegsteuern. Die Union halte sich zu sehr an die Diktion der linken Parteien, um nicht anzuecken. Anhaltenden Applaus gab es laut den Potsdamer Neuesten Nachrichten auch für diese deutlichen Worte.
Gegenkandidat lobte Asylpolitik
Obwohl der Potsdamer CDU-Kreischef und Generalsekretär der Landespartei, Steeven Bretz, seinen Kollegen Ryssel bereits im Vorfeld klar favorisiert hatte, setzte sich die 48jährige Ludwig durch. Ryssel bekräftigte vor der Abstimmung die aktuelle Vorgehensweise seiner Mutterpartei. Dabei lobte er die Asylpolitik der Bundesregierung und betonte, weiterhin „Menschen, die in Not geraten sind“, bedingungslos helfen zu wollen.
Zu dem deutlichen Wahlergebnis zeigte sich der Kreischef enttäuscht aber gefasst. Er möchte nun alle Kraft für die anstehenden Bundestagswahlen verwenden, damit seine derzeit in Umfrageergebnissen absinkende Partei wieder Aufwind bekommt. (vi)