BERLIN. Die Pläne der Bundesregierung, künftig auch EU-Ausländer in die Bundeswehr dienen zu lassen, stoßen auf Widerstand. „Die deutsche Staatsangehörigkeit ist für uns elementar und muß es bleiben – wegen des besonderen gegenseitigen Treueverhältnisses von Staat und Soldat und der gesetzlichen Verankerung“, mahnte der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.
Der Soldatenberuf sei kein Beruf wie jeder andere, unterstrich der Verbandschef. „Die Bereitschaft, im Zweifel für das zu sterben, was im Kopf und im Herzen ist, kann nicht für eine Bereitschaft zum selbigen für jeden beliebigen Staat oder Arbeitgeber gelten.“ Trotz eines europäischen Wertesystems habe die soldatische Identität eine stark nationale Ausprägung. „Das muß der Politik immer wieder bewußt gemacht werden“, sagte Wüstner.
Hintergrund ist das sogenannte Weißbuch der Bundesregierung zur Bundeswehr. In dem Papier, daß voraussichtlich am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wird, heißt es unter anderem: „Nicht zuletzt böte die Öffnung der Bundeswehr für Bürgerinnen und Bürger der EU nicht nur ein weitreichendes Integrations- und Regenerationspotential für personelle Robustheit der Bundeswehr, sondern wäre auch ein starkes Signal für eine europäische Perspektive.“ (ho)