OSNABRÜCK. Der Bundeswehrverband hat nach der beschlossenen Erweiterung des Mali-Einsatzes vor einer Überforderung der Truppe gewarnt. „Zusammen mit den erhöhten Nato-Verpflichtungen und der Flüchtlingshilfe im Inland ist die Bundeswehr schlicht in Teilen überbucht“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, André Wüstner, der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Die Bundeswehr könne all diese Aufgaben mit den vorhandenen Kapazitäten nicht bewältigen. „Die Bundeswehr braucht definitiv mehr Personal, mehr Geld und bessere Ausrüstung“, forderte Wüstner.
Zu „Kontingent-Gestellungsarmee“ kleingespart
Die Truppe sei in den vergangenen 25 Jahren zu einer reinen „Kontingent-Gestellungsarmee“ für Einsätze im Ausland kleingespart worden. „Das rächt sich jetzt“, kritisierte der Oberstleutnant. Schon die aktuell 16 laufenden Einsätze stellten eine enorme Herausforderung dar. „Deswegen brauchen wir eine flexible Personalobergrenze, um auf neue Herausforderungen reagieren zu können.“
Der Deutsche Bundeswehrverband vertritt rund 200.000 Mitglieder, wozu neben aktiven Soldaten auch Reservisten, Ehemalige und Hinterbliebene sowie zivile Angehörige der Bundeswehr zählen. (ls)