BERLIN. Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten registriert. Der Polizeibericht für 2015 verzeichnet insgesamt 436.387 gemeldete Straftaten, was einem Anstieg um rund 100.000 (31,6 Prozent) der Fälle entspricht. Am stärksten steigerten sich Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz. Hier registrierte die Bundespolizei 171.477 Straftaten beziehungsweise eine Steigerung um 147 Prozent.
2015 habe die Bundespolizei „bis an die Grenzen – und teilweise auch darüber hinaus – gefordert“, sagte Bundespolizeipräsident Dieter Romann. Alleine die Zahl der illegalen Einreisen habe mit 865.374 Einwanderern einen neuen Höchststand erreicht. „Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 waren es etwa 57.000, im Jahr 2013 ca. 32.500“, verdeutlichte er die Belastung. „Unterm Strich ist die gesamte Bundespolizei im Grunde spätestens seit dem G7-Einsatz ‘nicht mehr aus den Stiefeln herausgekommen’.“
Steigerungsraten bis zu 2000 Prozent
Die häufigsten illegalen Einwanderer kamen laut Bundespolizeibericht aus Syrien mit 73.920 (+414 Prozent), Afghanistan mit 38.750 (+877 Prozent), Irak mit 22.394 (+2.155 Prozent), Eritrea mit 17.225 (+116 Prozent), Albanien mit 6.386 (+758 Prozent) und Pakistan mit 6.304 (+834 Prozent) Personen. Alleine im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris wurden 412.000 Personen kontrolliert, wozu 24.500 Polizisten eingesetzt wurden.
Auch bei Taschendiebstählen kam es mit 57.146 registrierten Fällen zu einem deutlichen Zuwachs um 11,9 Prozent. „Die Täter stammen hauptsächlich aus Nordafrika, Rumänien oder Bosnien-Herzegowina und sind bandenmäßig organisiert“, heißt es in dem Bericht. Zwar gelang nicht zuletzt dank ausgebauter Videoüberwachung der Deutschen Bahn in 1.536 Fällen die Aufklärung. Jedoch bewegt sich die Erfolgsquote insgesamt betrachtet weiter auf einem niedrigen Niveau. (FA)