BAUTZEN. Nach den Ausschreitungen in der vergangenen Woche hat der Landkreis Bautzen die abendliche Ausgangssperre sowie das Alkoholverbot für minderjährige Asylbewerber wieder aufgehoben. Ab Mittwoch müßten die Asylsuchenden wieder erst um 22 Uhr zurück in ihrer Unterkunft sein.
„Auch dürfen sich die jugendlichen Flüchtlinge, ab einem Alter von 16 Jahren, von ihrem Taschengeld wieder leichte alkoholhaltige Getränke (Bier, Wein) kaufen“, teilte der Landkreis am Dienstag mit. Im Heim gelte allerdings weiter ein Alkoholverbot.
„Sollten sich die jugendlichen Flüchtlinge nicht an diese Regeln halten, hat das Landratsamt nur wenige Sanktionsmöglichkeiten. Möglich wäre, das Taschengeld für die Flüchtlinge einzuteilen.“ So könne das Geld beispielsweise nicht wie üblich monatlich in einem Betrag ausgezahlt werden, sondern wöchentlich oder täglich in kleineren Beträgen, erläuterte die Behörde.
„Übliche Erziehungsmaßnahmen“
„Das sind übliche Erziehungsmaßnahmen wie es viele Eltern auch machen würden, wenn ihr Kind sich nicht richtig verhalten hat.“ Als weitere Maßnahme seien vier an den Ausschreitungen beteiligte Asylsuchende auf andere Heime im Landkreis umverteilt worden.
In der vergangenen Woche hatte sich eine Gruppe junger Asylbewerber in Bautzen teils heftige Auseinandersetzung mit mehreren Deutschen geliefert. Die Eskalation soll laut Polizei von den Flüchtlingen ausgegangen sein, die die gegnerische Gruppe von Deutschen mit Flaschen und Steinen bewarf. Auch die eintreffende Polizei wurde von den Asylsuchenden attackiert.
Medien schrieben von Jagd auf Ausländer
Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Als die Flüchtlinge daraufhin den Rückzug antraten, wurden sie von zahlreichen Deutschen verfolgt. Mehrere Medien schrieben im Anschluß, Rechte hätten Jagd auf Ausländer in Bautzen gemacht.
Als Reaktion auf die Ausschreitungen hatte der Landkreis eine Ausgangssperre ab 19 Uhr sowie eine Alkoholverbot für die minderjährigen unbegleiteten Asylbewerber verhängt. (krk)