STUTTGART. Angesichts der Wahlniederlagen der FDP im vergangenen Jahr hat sich die Partei auf ihrem Dreikönigstreffen in Stuttgart ein neues Äußeres gegeben. Zusätzlich zu den klassischen Parteifarben schmückt sich die FDP nun auch mit Magenta. Das Wort „Liberal“ wurde zugunsten von „Freie Demokraten“ ersetzt.
Parteichef Christian Lindner zeigte sich begeistert von der neuen Optik. „Wir haben das letzte Jahr intensiv genutzt, um unser Profil zu schärfen, uns unserer Identität zu versichern und Fehler aufzuarbeiten. Die FDP steht für mehr Chancen durch mehr Freiheit“, sagte Lindner.
Heftige Kritik an der AfD
Ziel der Partei sei es, den „Innovations- und Wohlstandsmotor Soziale Marktwirtschaft, die Bürgerrechte und die Toleranz unseres Landes gegen Angriffe jeglicher Art“ zu verteidigen. In seiner Rede attackierte Lindner besonders die Alternative für Deutschland. „Die AfD ist kein Ersatz für die FDP. Die AfD ist das Gegenteil von allem, was uns Liberalen heilig ist.“
Mit Blick auf den Streit innerhalb der AfD sagte Lindner: „Professor Biedermann hat seine Schuldigkeit getan, jetzt übernehmen dort die Brandstifter.“ Die „bürgerliche Maske“ sei gefallen. Nun zeige die Partei ihr wahres Gesicht. Als Beispiel nannte er die Haltung der Euro-Kritiker zur Pegida-Bewegung.
Zudem kritisierte er die fehlende Lust der Deutschen nach Freiheit. „Das ist unsere Mission: Den Menschen wieder Lust und Mut auf ihren Freisinn zu machen, daß sie ihre Freiheit leben und die Chancen, die unser Land bietet, für sich und ihre Familien zu nutzen.“
Schlechte Umfragewerte
Seit dem scheitern der FDP bei der vergangenen Bundestagswahl im September 2013 kämpft die Partei mit niedrigen Umfragewerten. Bei der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg flog die Partei aus den Landesparlamenten und ist damit noch in sieben Bundesländern in Fraktionsstärke vertreten. Ihre letzte Beteiligung an einer Landesregierung endete mit der Wahlniederlage in Sachsen.
Bundesweit kommt die FDP laut Umfragen derzeit auf zwei bis 3,5 Prozent. Auch in Hamburg (zwei Prozent) wird die Partei den Einzug in die Bürgerschaft laut aktuellen Erhebungen verpassen. Neben der AfD macht der Partei dort die von ehemaligen Mitgliedern gegründete Partei „Neue Liberale“ zu schaffen. Für Bremen liegen keine aktuellen Umfragen vor. (ho)