STUTTGART. Baden-Würtembergs Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) hat Defizite in der Ausländer-Politik Deutschlands eingeräumt. „Ich sehe, daß es Zwangsverheiratungen und Jugendgewalt gibt, Armut, kriminelle Energie, extremistische Strömungen innerhalb von Migrantengruppen“, beklagte Öney im Interview mit der Welt.
„Manchmal kommen mit den Menschen auch Probleme“, sagte die Öney. „Wenn das Integrationstempo nicht stimmt, kann das zu Konflikten führen. Die Menschen aus einem anderen Land müssen sich an die neue Umgebung gewöhnen.“ Dies täten nicht alle.
Angesichts dieser Konflikte zeigte sie Verständnis für die Sorge der Deutschen vor Wohlstandsverlusten. „Das sind keine Rechtsradikalen, sondern ganz normale Bürger.“ Vielen Politikern mangele es an Sensibilität. „Wenn Politiker mit dem moralischen Zeigefinger kommen, dann kann es auch das Gegenteil bewirken.“ (cop)