BERLIN. Der neue Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, hat der Behauptung widersprochen, die Asylkrise sei die größte Belastung in der Geschichte der Bundesrepublik. „Das sehe ich nicht so“, sagte Weise nach Agenturangaben in Nürnberg. Das Risiko von Krieg sei seit Gründung der Bundesrepublik um ein Vielfaches höher und gefährlicher gewesen als die Situation durch Flüchtlinge.
Vielmehr sehe er den momentanen Massenandrang an Asylsuchenden positiv, denn diese seien zu 70 Prozent erwerbsfähig, lobte Weise, der auch Chef der Bundesagentur für Arbeit ist. „Das ist eine gute Bereicherung unserer Arbeitswelt und unserer Gesellschaft, daß da nicht überall ältere graue Herren durch die Gegend laufen und langsam mit dem Auto auf der Autobahn rumfahren, sondern das wird eine lebendige Gesellschaft.“
Erst kürzlich hatte die Bundesagentur für Arbeit jedoch wegen der Asylkrise vor einem starken Anstieg der Sozialhilfeempfänger-Zahlen gewarnt. 81 Prozent der Asylbewerber seien ohne berufliche Qualifikation, hieß es in einem internen Papier, das der JF vorliegt. (krk)