BERLIN. Der Zustrom von Asylbewerbern nach Deutschland reißt nicht ab. Im Mai wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 12.457 Asylanträge gestellt. Fast 50 Prozent mehr als Vorjahresmonat. Im Vergleich zum April stieg die Zahl der Asylsuchenden um 8,3 Prozent.
Die meisten Asylbewerber kamen aus Syrien (2.544), Eritrea (1.195), Serbien (1.169), Albanien (628) und Afghanistan (512). Im Mai entschied das Bundesamt über 9.394 Asylanträge. In 25 Prozent der Fälle wurden die Anträge angenommen beziehungsweise Abschiebeverbote erlassen. Abgelehnt wurden 33,6 Prozent der Personen. Anderweitig erledigt wurden 39 Prozent. Über mehr als 100.000 Anträge wurde noch nicht entscheiden.
De Maizière rechnet mit mehr als 200.000
Im laufenden Jahr suchten bisher 62.602 Personen in Deutschland Asyl. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg der Anträge um 61,4 Prozent. Die Bundesregierung reagierte Ende April auf die steigenden Asylzahlen aus den Balkanstaaten, in dem sie Bosnien und Herzegowina, Mazedonien sowie Serbien als sichere Herkunftsstaaten einstufte. Personen aus diesen Ländern haben damit fast keine Chance mehr, in Deutschland Asyl zu bekommen.
Die Asylzahlen steigen bereits seit Jahren stark an. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) rechnet in diesem Jahr mit mehr als 200.000 Asylbewerbern in Deutschland. „Das schließt besondere Entwicklungen in Europa und Afrika nicht einmal ein. Es könnten also noch mehr werden“, betonte de Maizière. (ho)