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Kritik an CDU-Politiker: Streit um Salafisten-Umtriebe in Hessen

Kritik an CDU-Politiker: Streit um Salafisten-Umtriebe in Hessen

Kritik an CDU-Politiker: Streit um Salafisten-Umtriebe in Hessen

Ismail Tipi
Ismail Tipi
Ismail Tipi: Streit mit den Schulleitern Foto: dpa
Kritik an CDU-Politiker
 

Streit um Salafisten-Umtriebe in Hessen

Wie groß ist der Einfluß von Salafisten auf Hessens Schulhöfen? Dieser Frage ging der CDU-Landtagsabgeordnete Ismail Tipi nach und kam zu erschreckenden Ergebnissen. Die Schulleiter wollen davon allerdings nichts wissen.
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WIESBADEN. Wie groß ist der Einfluß von Salafisten auf Hessens Schulhöfen? Dieser Frage ging der CDU-Landtagsabgeordnete Ismail Tipi nach und kam zu erschreckenden Ergebnissen: Allein in Offenbach gibt es laut Tipi 28 Schüler mit salafistischen Tendenzen. Der Interessenverband Hessischer Schulleiterinnen und Schulleiter (IHS) will davon nichts wissen.

Der IHS-Kreisverbands Stadt und Landkreis Offenbach, Michael Weis, empörte sich in einem offenen Brief, er lehne einen „Generalverdacht“ gegen islamischen Schüler ab. Zwar gestand er ein, es sei „unstrittig“, daß Salafisten in der Umgebung von Schulen missionierten, auf den Schulhöfen habe es so etwas jedoch noch nicht gegeben. Statt Vorurteile zu schüren, solle das Hauptinteresse darin bestehen, „ein gutes Miteinander zu pflegen“.

Verharmlosen Lehrer die salafistische Gefahr?

Der CDU-Abgeordnete reagierte prompt: „Ich kann diesen offenen Brief nicht nachvollziehen. Er stimmt mich eher bedenklich, da er zumindest bei mir den Eindruck hinterläßt, daß Teile der Lehrerschaft die Gefahren durch Salafisten immer noch nicht ernst nehmen und versuchen, jegliche Vorkommnisse als unbedeutend oder nicht vorhanden darzustellen.“

Vor allem die Tatsache, daß immer mehr Jugendliche sich als Kämpfer oder Ehefrauen für Islamisten in Syrien rekrutieren lassen, bereitet Tipi Sorge. „Junge Männer und Frauen, manche nicht älter als 16 Jahre, enden als Kanonenfutter der Salafisten im syrischen Bürgerkrieg oder in anderen Kriegsgebieten der Salafisten.“

Immer mehr Jugendliche kämpfen in Syrien

Unbegründet scheint die Angst nicht zu sein. Die Zahl der Jugendlichen, die für Islamisten in Syrien kämpfen, beläuft sich nach Angaben von Sicherheitskräften auf 1.500 bis 2.000. Erst kürzlich machte der Fall von zwei bosnischstämmigen Mädchen in Österreich Furore, die sich islamistischen Kämpfern in Syrien angeschlossen haben sollen. Der türkische Geheimdienst ortete ihre Handysignale im Norden des Landes. Experten gehen davon aus, daß die Mädchen dort mit radikalen Kämpfern verheiratet werden sollen.

Radikalisiert wurden die beiden vermutlich in der Altun-Alem-Moschee in Wien. Dort wirkt seit Jahren der Haßprediger Ebu Tejma und peitscht Jugendlichen seine Weltsicht ein. Kaum mehr als sechs Autostunden von Offenbach entfernt. (ho)

Ismail Tipi: Streit mit den Schulleitern Foto: dpa
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