LONDON. Die Londoner Soldatenmörder Michael Adebowale und Michael Adebolajo müssen lebenslang ins Gefängnis. Der Londoner Strafgerichtshof folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die beiden aus Nigeria stammenden Islamisten hatten im Mai 2013 den britischen Soldaten Lee Rigby auf offener Straße brutal ermordet. Während Adebolajo keine Chance auf eine vorzeitige Haftentlassung hat, kann Adebowale frühestens nach 45 Jahren mit einer Freilassung rechnen.
Die blutverschmierten Täter hatten noch am Tatort ein Geständnis abgelegt und versucht, Polizisten anzugreifen. Sie rechtfertigten die Tat mit dem angeblich von Großbritannien geführten Krieg gegen den Islam. Sich selbst sahen die beiden als Kämpfer für den Islam.
„Allahu Akbar“-Rufe im Gericht
Während der Urteilsverkündung kam es im Gerichtssaal zu einem Tumult, als die Angeklagten den Richter beschimpften und „Allahu Akbar“ skandierten. Sie mußten daraufhin von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernt werden.
Der Vorsitzende Richter begründete sein Urteil mit der „unfaßbaren“ Brutalität der Täter. Sie hatten Rigby erst mit einem Auto angefahren und dann immer wieder mit Fleischermessern auf ihn eingehackt. Der Soldat starb noch am Tatort. Zugleich betonte der Richter jedoch, der Mord sei auch ein „Betrug am Islam und allen friedlichen Muslimen, die so viel zu unserem Land beitragen“. Radikale Muslime hatten die Tat allerdings gelobt. (ho)