BERLIN. Der Ruf nach islamischen Militärseelsorgern in der Bundeswehr ist bei Integrationsministerin Aydan Özoguz (SPD) auf Unterstützung gestoßen. Sie schloß sich damit einer Forderung des Zentralrates der Muslime in Deutschland an. „Ich befürworte ausdrücklich die Forderung, in der Bundeswehr auch seelsorgerische Angebote speziell für Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens anzubieten“, sagte sie laut Bild.
Der Zentralrat setzt sich bereits seit Jahren für islamische Militärseelsorger ein und forderte diese erneut vor zwei Wochen im Vorfeld der Islamkonferenz. „Wir brauchen muslimische Seelsorger in der Bundeswehr“, sagte damals Zentralratsvorsitzender Aiman Mazyek der Süddeutschen Zeitung. Die Bundeswehr lehnt die Pläne bisher ab, da nur sehr wenige Soldaten in den Streitkräften Moslems seien.
Nach Angaben des Zentralrates dienen 1.600 Soldaten islamischen Glaubens in der Bundeswehr. Bisher übernehmen evangelische und katholische Militärgeistliche die seelsorgerische Betreuung von Nichtchristen. Die Handreichung „Gemeinsam vor Gott: Gebete aus Judentum, Christentum und Islam“ enthält dabei auch zentrale moslemische Gebete. (FA)