BERLIN. Der Großstadtbeauftragte der Unionsfraktion im Bundestag, Kai Wegner (CDU), hat Kritik am Auftreten seiner Partei in den Metropolen geübt. „Auf Bundesebene haben wir uns zu einer modernen Partei entwickelt. Vor Ort wirken wir oft zu spießig“, sagte Wegner dem Stern. Um mehrheitsfähig zu bleiben, müsse sich die Union stärker um die Städte kümmern.
Hintergrund ist die Stichwahl um den Posten des Oberbürgermeisters in Düsseldorf. Dabei war der CDU-Kandidat seinem SPD-Herausforderer unterlegen. Damit stellen SPD und Grüne nun alle Bürgermeister der zehn größten Städte in Deutschland. Die Union versucht diesem Trend seit Jahren mit dem Konzept einer „modernen und liberalen Großstadtpartei“ entgegenzuwirken.
Der stellvertretende CDU-Parteichef Armin Laschet mahnte zur Gelassenheit. So sei die Partei bei den vergangenen Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sehr erfolgreich gewesen. „Vor zehn Jahren hatten wir eine viel unmodernere Programmatik und haben trotzdem die Wahlen in Köln, Wiesbaden, Stuttgart, Frankfurt und im halben Ruhrgebiet gewonnen“, sagte Laschet. (ho)