BERLIN. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, hat vor einer zunehmenden Belastung der Bundeswehr gewarnt. „Immer weitere Einsätze bei gleichzeitig laufender Reform führen einzelne Teile der Bundeswehr an die Grenzen des Machbaren“, sagte Wüstner der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Dies sehe mittlerweile auch die Bundesregierung ein und habe den Truppeneinsatz in Somalia auf 20 Soldaten begrenzt. Weitere Einsätze in Afrika wollte Wüstner nicht ausschließen. Der Kontinent brauche „bei aller Fragilität eine gewisse Anzahl von Stabilitätsankern“, unterstrich der Verbandschef. „Deutschland kann sich nicht wegducken, insbesondere nach dem Bekenntnis der Bundesregierung, künftig mehr Verantwortung in der Welt übernehmen zu wollen.“
Der Bundestag stimmt am Donnerstag ab, ob 20 Bundeswehr-Ausbilder in Somalia zum Einsatz kommen sollen. Sie sollen die Streitkräfte des Bürgerkriegslandes schulen. Daneben ist die Bundeswehr derzeit in Mali, dem Sudan, dem Südsudan, im Kongo, der Westsahara und der Zentralafrikanische Republik aktiv. (ho)