DUISBURG. Im Ruhrgebiet ist eine Diskussion über die Unterbringung von Asylbewerbern entbrannt. Auslöser ist die Entscheidung der Stadt Duisburg, daß knapp 150 Personen in fünf mal sechs Meter großen Zelten des Deutschen Roten Kreuzes auf einem ehemaligen Fußballplatz im Stadtteil Walsum leben sollen.
Wann die ersten einziehen, steht aber noch nicht fest. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sprach der Duisburger Stadtdirektor Reinhold Spaniel von einer „Notmaßnahme“. Die Zahlen stiegen dramatisch. Die Stadt müsse derzeit jeden Monat 100 Asylsuchende zusätzlich unterbringen.
Kritiker, die leere Wohnungen als Unterkünfte empfahlen, bezeichnete er als „Schlauberger“. Spaniel: „Die Wohnungen sind in Privatbesitz. Zudem sind bereits 10.000 Rumänen und Bulgaren hier, die auf den Wohnungsmarkt drängen.“ Der Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen kritisierte das Vorhaben. Vorstandsmitglied Heinz Drucks sprach von einer inakzeptablen Lösung. Bis zu acht Personen müßten sich ein 30-Quadratmeter-Zelt teilen. Auch Feldbetten, Duschcontainer und Dixi-Toiletten hält er für unzumutbar. (idea/ho)