BORKUM. Die Energiewende in Deutschland offenbart immer größere Planungsmängel. Ein neues Beispiel hierfür zeigt sich nun bei einem Windpark in der Nordsee, 15 Kilometer vor Borkum. Dort sollen am Sonnabend 30 Windräder eingeweiht werden.
Doch der Windpark „Riffgat“ ist noch nicht ans Stromnetz angeschlossen, kann also weder Strom produzieren, noch ist die Anlage selbst mit Strom versorgt. Da die Windräder in der salzigen Meeresluft aber nicht stillstehen dürfen, um nicht zu rosten, werden sie durch einen Dieselgenerator am Laufen gehalten, berichtet die Bild-Zeitung. Den monatlichen Verbrauch gibt das Blatt mit 22.000 Litern an.
Stromverbraucher muß Teil der Kosten tragen
Eigentlich sollte der Windpark bereits an das zuständige Umspannwerk Emden Borßum angeschlossen sein, doch von den 50 Kilometern Seekabeln fehlt noch eine Strecke von 15 Kilometern. Offenbar verzögern alliierte Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg, die in dem Gebiet auf dem Meeresboden lagern, die Verlegung des Kabels. Geplant ist nun, daß die Anlage im Februar 2014 ans Netz geht.
Laut Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) muß der Stromverbraucher einen Teil der Kosten tragen, die durch die Verschiebung der Inbetriebnahme der Anlage entstehen. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er, der Fall sei auch „Ausdruck eines Durcheinanders und einer Planlosigkeit, die wir bei der Energiewende insgesamt haben – und ein ziemlich ärgerlicher Ausdruck wie ich finde“. (krk)