STUTTGART. Der Landtag von Baden-Württemberg hat sich für mehr Polizisten mit ausländischen Wurzeln ausgesprochen. Ziel müsse es sein, den Ausländeranteil in der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes von derzeit einem Viertel zu erreichen, forderten Sprecher aller Fraktionen. Bereits jetzt stammen 22 Prozent der Polizeianwärter aus nichtdeutschen Familien, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Beinahe ein „Idealfall“, lobte Nikolaos Sakellariou (SPD) den hohen Ausländeranteil bei den Polizeianwärtern. Dadurch werde die Aufklärungsquote verbessert, da ausländische Polizisten von ihren Landsleuten besser akzeptiert und ihre Sprach- und interkulturelle Kompetenzen hilfreich seien. Auch Thomas Blenke (CDU) und Ulrich Goll (FDP) sahen die Schlagkraft der Polizei gestärkt und Baden-Württemberg auf einem guten Weg.
„Kandidaten mit Defiziten fördern“
Innenminister Reinhold Gall (SPD) zeigte sich von der Entwicklung erfreut. Die Polizei diene hier als Vorbild für den gesamten öffentlichen Dienst. Doch dürfe man sich nicht auf Erfolgen ausruhen, sondern müsse darüber nachdenken, wie man Kandidaten mit Defiziten so fördern könne, daß sie Chancen im Polizeidienst hätten. „Wir können nicht nur darauf warten, daß die Menschen zu uns kommen“, sagte Gall. (FA)