FRANKFURT/MAIN. Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) will homosexuelle Polizisten stärker unterstützen. Er werden „homophobes Verhalten und damit einhergehende Diskriminierungen nicht tolerieren und nicht dulden“, sagte er dem Sender hr1.
Um seine Absicht zu unterstreichen, übernahm Rhein die Schirmherrschaft eines Treffens des „Verbands der lesbischen und schwulen Polizeibeamten“ VelsPol. Damit wolle er ein deutliches Signal an die hessische Polizei sowie die Polizeiführung geben. Der Verband hält von Mittwoch bis Sonntag in Frankfurt parallel zum Christopher Street Day sein jährliches Bundestreffen ab.
Rhein: Polizei ist Abbild der Gesellschaft
Ziel des Vereins ist es, „Einfluß auf eine lesben- und schwulenfreundliche Politik zu nehmen und eine deutschland- bzw. europaweite Vernetzung aufzubauen“ sowie Vorurteile innerhalb und außerhalb der Polizei zu bekämpfen. „Wir sind Polizeibedienstete wie alle anderen. Wir haben den gleichen Auftrag wie alle Polizeibediensteten unseres Staates. Und wir haben uns zusammengeschlossen, weil wir als Minderheit innerhalb der Polizei nicht diskriminiert werden wollen“, heißt es auf der Internetseite von VelsPol.
Laut Rhein würden noch immer viele Polizisten aus Angst vor einem Karriereknick eine „Scheinidentität“ aufbauen. „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das wäre, wenn ich mich so verstecken müßte. Am Ende leidet doch darunter die entsprechende Arbeit und die Leistungsfähigkeit“, warnte der Innenminister.
Die Polizei sei ein Abbild der Gesellschaft. „Nur eine Polizei, die sich durch Vielfalt auszeichnet, wird offener und unverkrampfter mit den entsprechenden Belangen umgehen“, betonte der CDU-Politiker. (krk)