BERLIN. Die Zahl der Freiwilligen, die ihren Wehrdienst in der Bundeswehr vorzeitig beenden ist weiter gestiegen. Fast jeder Dritte (30,4 Prozent) beendet den zwischen sieben und 23 Monaten dauernden Dienst während der sechsmonatigen Probezeit, wie die Nachrichtenagentur dpa meldete. Die meisten Rekruten entscheiden sich selbst für das Ausscheiden. Nur wenige werden von der Bundeswehr entlassen.
Vor einem Jahr hatte die Abbrecherquote noch bei 27 Prozent gelegen. Dagegen verzeichnet der Bundesfreiwilligendienst eine deutlich niedrigere Abbrecherquote von 15 Prozent. Dieser war nach der Aussetzung der Wehrpflicht parallel zum freiwilligen Wehrdienst geschaffen worden und soll den Zivildienst ersetzen.
In einem Zeitungsinterview hatte Verteidigungsminister Thomas de Maiziere vor einigen Monaten die mangelnde Disziplin der Freiwilligen für die Entwicklung verantwortlich gemacht: „Einige Rekruten überrascht es offenbar, daß sie morgens mit geputzten Stiefeln zum Dienst erscheinen sollen, in einer Stube mit mehreren Soldaten schlafen oder daß sie nur in der Raucherpause rauchen dürfen.“ (tb)