BERLIN. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat am Donnerstag das erste Seniorenwohnheim für Schwule in Deutschland eröffnet. Das Wohnprojekt „Lebensort Vielfalt“ sei eine für alle offene Begegnungsstätte und ein ein europaweit einzigartiges Modellprojekt, lobte der SPD-Politiker.
„Berlin ist eine offene und tolerante Metropole, aber nach wie vor ist noch einiges zu tun, insbesondere wenn es um konkrete Lebenssituationen Betroffener geht. Gerade ältere schwule Männer haben oft noch die Zeit der Verfolgung in den Knochen“ sagte Wowereit.
Der Regierende Bürgermeister warb daher erneut für den Berliner Bundesratsvorstoß zur Rehabilitierung und Entschädigung von Männern, die aufgrund des erst 1994 aufgehobenen Paragraphen 175 des Strafgesetzbuchs verurteilt worden waren.
Möglichkeit auf ein angstfreies und autonomes Leben
„Lebensort Vielfalt“ bietet mit seinen 24 Wohnungen nach eigenen Angaben älteren schwulen Männer die Möglichkeit, ein angstfreies, geschütztes und autonomes Leben gemeinsam mit Lesben und heterosexuellen Menschen aus verschiedenen Altersgruppen zu führen.
Finanziert wurde das Projekt unter anderem mit Hilfe der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Stiftung Deutsches Hilfswerk (ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“). Letztere stellte über 190.000 Euro zur Verfügung. (krk)