BERLIN. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, hat vor möglichen Anschlägen durch islamistische Salafisten in Deutschland gewarnt. Im Interview mit der Bild-Zeitung sprach Fromm von einem „schwerwiegenden Sicherheitsproblem“, mit dem es seine Behörde zu tun habe.
Die Salafisten wollten in Deutschland einen Gottesstaat errichten und die Scharia einführen. Ein Teil von ihnen sei auch bereit, für dieses Ziel Gewalt einzusetzen. „Mit ihrer intensiven Propaganda über das Internet, auf der Straße, in Moscheen und auch in sogenannten Islamseminaren erreichen salafistische Prediger vor allem junge Leute, die für diese Ideologie empfänglich sind. Fast alle aus Deutschland stammenden islamistischen Terroristen haben sich auf diese Weise radikalisiert“, machte Fromm deutlich.
Gefahr keineswegs abstrakt
Auch die Attentatsdrohungen per Video nehme man ernst, beteuerte der Verfassungsschutzchef: „Es kann durchaus sein, daß dieses Video zum Anlaß für Anschläge genommen wird.“
Die Gefahr hierfür sei keineswegs abstrakt. „Ein Anschlag wie im März in Frankreich, bei dem ein islamistischer Terrorist mehrere Menschen getötet hat, ist, so die Einschätzung der Sicherheitsbehörden, auch hier vorstellbar“, sagte Fromm. Der Attentäter von Toulouse habe Kontakt zu Salafisten gehabt und sei Pakistan an Schußwaffen trainiert worden. (krk)