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Anwohnerentscheid: Treitschkestraße in Berlin bleibt

Anwohnerentscheid: Treitschkestraße in Berlin bleibt

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Anwohnerentscheid
 

Treitschkestraße in Berlin bleibt

Trotz der Kritik von, SPD, Linkspartei, Piraten und Grünen haben sich Anwohner gegen eine Umbenennung der Treitschkestraße im Berliner Bezirk Zehlendorf ausgesprochen. 78 Prozent stimmten in einer Abstimmung des Bürgeramtes für die Beibehaltung des Namens, lediglich 22 Prozent waren dagegen.
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Abstimmung: Schwere Schlappe für SPD, Grüne, Linke und Piraten Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

BERLIN. Trotz der Kritik von, SPD, Linkspartei, Piraten und Grünen haben sich Anwohner gegen eine Umbenennung der Treitschkestraße im Berliner Stadtteil Steglitz ausgesprochen. 78 Prozent stimmten in einer Abstimmung des Bürgeramtes für die Beibehaltung des Namens, lediglich 22 Prozent waren dagegen. Die Beteiligung lag bei 71 Prozent.

„Das Bürgervotum ist eindeutig. Wir werden uns auch in Zukunft für einen kritischen Umgang mit historischen Persönlichkeiten wie von Treitschke einsetzen – nehmen aber natürlich dieses Votum ernst“, sagte die Landesvorsitzende der Berliner Grünen, Bettina Jarasch. Die Debatte über eine angemessene Erinnerungskultur sei damit jedoch nicht beendet.

Linkspartei drängte zur Umbenennung

Im Vorfeld der Abstimmung hatte Jarasch den Historiker Heinrich von Treitschke als „Wegbereiter des Antisemitismus in Deutschland“ bezeichnet. Eine Ehrung im Straßenbild Berlins sei deswegen unangebracht. Auch die Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau (Linkspartei), hatte die Anwohner zu einer Umbenennung gedrängt. Diese hätten die Chance, „ein couragiertes Signal an alle Jüdinnen und Juden, die heute das Berliner Leben bereichern und trotzdem erneut antisemitischen Schmähungen ausgesetzt sind“, senden zu können.

Die CDU hatte im Bezirksparlament gegen die Umbenennung gestimmt, sich zuletzt jedoch mit den Grünen darauf geeinigt, die Anwohner entscheiden zu lassen. In Deutschland werden immer wieder Straßennamen, die an den Historiker erinnern, umbenannt. Zuletzt etwa in Heidelberg. Kritiker werfen dem 1896 verstorbenen Wissenschaftler vor, mit dem Ausspruch „Die Juden sind unser Unglück“ den Nationalsozialismus gefördert zu haben. Dabei wird allerdings unterschlagen, daß das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen ist. (ho)

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