BERLIN. Die Grüne Jugend hat ihren Anti-Patriotismus-Aufkleber verteidigt. Es gehe bei Patriotismus um mehr als nur um Fähnchen und Fußball, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung.
„Patriotismus ist immer wieder ein Argument in den alltäglichen Auseinandersetzungen der Politik: Wenn es um den Kampf um Arbeitsplätze geht, um das Asylrecht, um Feminismus, um Umweltschutz, dann steht in konservativen Argumenten oft genug der Zusammenhalt und Zukunft der ‘Deutschen’ oder die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gegen Dinge, die uns viel wichtiger sind“, beklagte der Grünen-Nachwuchs. Der Party-Patriotismus rund um den Fußball lasse sich davon ebensowenig trennen wie von der „alten Zwangsgemeinschaft Nation“.
Den Nationalstaat überwinden
„Die Trennung zwischen guten PatriotInnen und schmuddeligen NationalistInnen gibt es nicht; der positive Bezug zum eigenen ‘Vaterland’ bedeutet immer auch die Abwertung von anderen, weil sie zum Beispiel AusländerInnen sind oder homosexuell“, betonte die grüne Parteijugend.
Ihr Anti-Patriotismus bestehe in vollem Bewußtsein der Geschichte der schwarzrotgoldenen Flagge, auch wenn diese im Dritten Reich verboten gewesen sei, erläuterten die Nachwuchspolitiker. „Wir verweigern uns dieser nationalen Symbolik, weil wir uns jeglicher nationalen Symbolik verweigern. Wir wollen das Konzept des Nationalstaats überwinden.“
Hintergrund ist ein JU-Chef Philipp Mißfelder warf der Grünen Jugend vor, sich damit einmal mehr der Lächerlichkeit preiszugeben.
Zuvor hatte bereits der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Michael Kretschmer, gegenüber der JF dem Grünen-Nachwuchs vorgehalten, all diejenigen zu beleidigen, die zu Deutschland stünden. Gleichzeitig warnte er vor einem verheerenden Signal an integrationswillige Einwanderer. (krk)