WIESBADEN. Die Ahmadiyya-Sekte hat in Riedstadt eine Imam-Schule eröffnet. Das Ausbildungszentrum sei das erste seiner Art in Deutschland, heißt es nach eigenen Angaben. „Die Studenten sind hier aufgewachsen und verstehen sich als Deutsche“, sagte der Bundesvorsitzende in Deutschland, Abdullah Uwe Wagishauser, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Hälfte der deutschlandweit rund 30.000 Mitglieder von Achmadiyya lebt in Hessen.
„Wir sind keine Taliban“, betonte das Oberhaupt der Ahmadiyya, Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, bei der Eröffnung. Man befinde sich nicht im Krieg mit anderen Religionen und stünde für einen friedlichen Islam. Die Studenten forderte er dazu auf, auf die Bürger Riedstadts und Hessens zuzugehen, um ihnen die Ängste vor dem Islam zu nehmen. Der Gebäudekomplex beherbergt derzeit zwölf Lehrer und rund achtzig Studenten.
Nicht mehr aus Deutschland wegzudenken?
„Der Islam ist aus Deutschland und Hessen nicht mehr wegzudenken“, freute sich der Staatsekretär des Hessischen Integrationsministeriums, Rudolf Kriszeleit (FDP). Die Imam-Ausbildung sei ein wichtiger Beitrag zur Integration von Moslems in die deutsche Gesellschaft. Ahmadiyya will in den nächsten sieben Jahren 120 Studenten ausbilden, die meisten davon sind in Deutschland geboren und hier aufgewachsen.
Die Ahmadiyya-Sekte wird von den meisten Moslems als abtrünnig betrachtet. Kritiker werfen ihr ein fundamentalistisches Weltbild vor, welches der deutschen Gesellschaft feindselig gegenüber stehe. Ein Moscheebauprojekt im Berliner Stadtteil Heinersdorf wurde gegen die Proteste von Anwohnern durchgesetzt. (FA)