FRANKFURT AM MAIN. Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat die Austragung von Freundschaftsspielen türkischer Vereine in Deutschland verboten. „Unsere Entscheidung betrifft alle Verbände und Vereine, bei denen es in der Vergangenheit zu Störungen gekommen ist“, rechtfertigte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock das Spielverbot. Es gehe darum, Gefährdungslagen auszuschließen und zusätzliche Belastungen für die Polizei zu vermeiden.
Konkret wurde dem türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul eine Partie gegen den spanischen Verein FC Getafe in Köln verboten. Auch ein Spiel zwischen Trabzonspor gegen Bayer Uerdingen in Krefeld mußte aus diesem Grund abgesagt werden. Die beiden türkischen Mannschaften haben angekündigt, nach Österreich auszuweichen zu wollen. Welche Verbände und Vereine konkret betroffen sind und wann die Spielverbote aufgehoben werden, ließ der DFB auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT offen.
Bereits in der Vergangenheit war es bei Spielen türkischer Vereine in Deutschland zu schweren Krawallen und Ausschreitungen gekommen. So wurden 2010 bei einer Partie zwischen Galatasaray Istanbul und Fenerbahce Istanbul zahlreiche Leuchtkörper und Böller gezündet. Drei Personen wurden verletzt. Sieben Randalierer wurden von der Polizei festgenommen. Das Spiel war zuvor mehrfach unterbrochen worden. (ho)