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Schulpolitik: Nordrhein-Westfalen führt Islamunterricht ein

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Schulpolitik
 

Nordrhein-Westfalen führt Islamunterricht ein

Ab dem kommenden Jahr soll es in Nordrhein-Westfalen einen „bekenntnisorientierten Islamunterricht“ geben. Dies vereinbarte die rot-grüne Landesregierung mit dem Koordinierungsrat der Muslime.
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Koran: flächendeckend islamischer Religionsunterricht an öffentlichen Schulen Foto: Wikimedia

DÜSSELDORF. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich mit dem Koordinierungsrat der Muslime (KRM) auf die Einführung eines „bekenntnisorientierten Islamunterrichts“ geeinigt. Demnach soll bis zum Schuljahr 2012/2013 ein flächendeckender islamischer Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen angeboten werden.

Zurzeit gibt es in dem Bundesland 320.000 muslimische Schüler von denen 10.500 am Schulprojekt „Islamkunde in deutscher Sprache“ teilnehmen. Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) zeigte sich erfreut: „Der Gesetzentwurf kann jetzt zeitnahe fertiggestellt werden.“ Sie hoffe, der Entwurf würde in Anknüpfung an die „Integrationsoffensive Nordrhein-Westfalen“ aus der Mitte des Parlaments eingebracht werden.

Erol Pürlü, Sprecher des KRM, sagte: „Ich hoffe, daß unsere Kinder endlich in den Schulen islamischen Religionsunterricht angeboten bekommen.“ Pürlü wünschte sich eine breite Zustimmung von der Bevölkerung.

Türkisches Religionsministerium mit großem Einfluß

Der KRM wurde im April 2007 vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) und zwei kleineren Islamverbänden gegründet und soll die Muslime gegenüber dem Staat vertreten. Besonders die DITIB besitzt einen großen Einfluß auf die Entscheidungen des Koordinierungsrates. Sie untersteht direkt dem türkischen Religionsministerium und hat ein Vetorecht in der KRM.

Die DITIB rekrutiert einen großen Teil ihrer Imame aus der Türkei. Die meisten besitzen dabei nur mangelhafte Deutschkenntnisse. Kritiker werfen der Organisation vor, die Integration türkischer Muslime in Deutschland zu behindern. Die SPD-Politikerin Lale Akgün kritisierte im Juni 2008 die „Machtgelüste“ und die „reaktionäre Gesinnung“ der Religionsanstalt. (ho)

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