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Kolonialvergangenheit: Linkspartei sorgt sich um Herero-Gebeine

Kolonialvergangenheit: Linkspartei sorgt sich um Herero-Gebeine

Kolonialvergangenheit: Linkspartei sorgt sich um Herero-Gebeine

Herero_in_Deutsch-Suedwestafrika_um_1910_Wikipedia
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Kolonialvergangenheit
 

Linkspartei sorgt sich um Herero-Gebeine

Die Linkspartei hat sich besorgt darüber gezeigt, daß Deutschland die Gebeine von Afrikanern, insbesondere einer Sammlung von Herero-Schädeln in der Charité, nicht in ihr Herkunftsland überführen könnte.
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Herero in Deutsch-Südwestafrika um 1910: Sozialisten wollen für eine Bestattung „nach Riten ihrer Angehörigen“ sorgen. Foto: Wikipedia

BERLIN. Die Fraktion der Linkspartei im Bundestag hat sich besorgt darüber gezeigt, daß Deutschland die Gebeine von Afrikanern nicht in ihr Herkunftsland überführen könnte. Hintergrund sind anthropologische Sammlungen, die noch Material aus der deutschen Kolonialzeit besitzen. „Bis zum heutigen Tag lagert in deutschen Hochschulen und Museen eine unbestimmte größere Anzahl menschlicher Überreste aus den ehemaligen Kolonien“, heißt es in einer kleinen Anfrage der Fraktion.

Insbesondere einer Sammlung von Herero-Schädeln in der Charité gilt die Aufmerksamkeit der Linkspartei-Politiker. Diese stammten aus angeblichen „Konzentrationslagern“ des deutschen Kaiserreichs in Namibia und seien „auch nach 1945 noch zu Forschungszwecken mißbraucht“ worden. Sie sollen nun nach Willen der Sozialisten in ihren Herkunftsländern „nach Riten ihrer Angehörigen“ würdevoll bestattet werden.

Identifizierung jahrhundertalter Gebeine gefordert

Dabei soll Deutschland unter anderem „finanzielle Unterstützung für den Identifizierungsprozeß der geraubten menschlichen Überreste“ leisten, die seit über hundert Jahren in deutschen Archiven lagern. Andererseits sollen aber die bei „der Identifizierung von Gebeinen gewonnenen Daten nicht zweckentfremdet werden (beispielsweise für weitere fragwürdige ‚wissenschaftliche’ Forschungsprojekte)“.

Darüber hinaus zeigte sich die Linkspartei-Fraktion empört, daß Deutschland sowie Unternehmen, „die vom Vernichtungskrieg profitierten“ hätten, bis heute „jede Form der Entschädigung“ für den „ersten in deutschem Namen verübten Genozid“ an den Herero ablehnen würden.

In diesem Zusammenhang erkundigen sich die Abgeordneten nach Forderungen der namibischen Regierung, die sie „an die Bundesrepublik Deutschland herangetragen“ haben könnte. Sie hoffen auf einen „Dialogprozeß“, der mit der Übergabe der Gebeine eingeleitet wird und der „mit der Forderung nach materieller und moralischer Wiedergutmachung“ der Nachfahren fortgeführt wird. (FA)

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