BERLIN. Der Ausländeranteil in Berlin hat 2010 mit 25,7 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Amt für Statistik am Mittwoch bekanntgab lebten im vergangenen Jahr 872.000 Menschen nicht deutscher Herkunft in der Hauptstadt. Dies waren 30.000 mehr als im Jahr zuvor.
Bei den unter 16jährigen liegt der Ausländeranteil sogar bereits bei 43 Prozent. In den Bezirken Neukölln, Wedding und Kreuzberg besitzen 70 Prozent der Kinder einen sogenannten „Migrationshintergrund“. Dies schlägt sich auch in den demographischen Daten nieder: Während die Deutschen in Berlin durchschnittlich 46 Jahre alt sind, liegt das Durchschnittsalter der Einwanderer bei 34 Jahren.
Die größte Zuwanderergruppe stellen weiterhin Türken (170.000), gefolgt von Polen (90.000) und Arabern (60.000). Sie wohnen vor allem in den Westbezirken der Stadt.
„Die Welt ist in Berlin zu Hause“
Der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, Günter Piening, zeigte sich erfreut über die neuen Zahlen: „Die Welt ist in Berlin zu Hause“, sagte er. Die größte Herausforderung der Politik sei es, den heranwachsenden Ausländern eine klare Perspektive zu geben und Partizipationsmöglichkeiten zu eröffnen. Die Zahlen belegten zudem den demographischen Wandel, den die Hauptstadt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten durchmachen werde.
Mit 25,7 Prozent liegt Berlin in Sachen Ausländeranteil unter den Großstädten deutschlandweit im Mittelfeld. In Frankfurt am Main haben 42, in Stuttgart 38 und in Köln 33 Prozent der Einwohner ausländische Wurzeln. In Nürnberg liegt der Ausländeranteil bei den unter 5jährigen bei 67 Prozent. (ho)