BERLIN. Die neue Integrationsministerin von Baden-Württemberg, Bilkay Öney (SPD), hat die in Deutschland lebenden Ausländer aufgefordert, mehr Einsatz zu zeigen. Vor allem das Bildungsangebot müsse besser genutzt werden, sagte Öney der Süddeutschen Zeitung. Schließlich könnten sie nicht nur die Grundschule und die Oberschule, sondern auch bald die Hochschule kostenlos besuchen. Besonders durch den Fachkräftemangel wären gut ausgebildete Ausländer für den deutschen Wohlstand wichtig.
Gleichzeitig warf Öney Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vor, aus der Islam-Debatte eine Sicherheits-Debatte gemacht zu haben. Innere Sicherheit könne nur durch inneren Zusammenhalt zustande kommen. Die Einwanderer müßten sich daher willkommen fühlen.
Sie sei allerdings „nicht die Beschützerin der armen, kleinen Migranten“, betonte Öney. Vielmehr hoffe sie, daß die Ausländer ihre „Bringschuld“ gegenüber Deutschland beglichen. Für sie selbst sei es in ihrer Funktion als Integrationsministerin von Vorteil, aus einer Einwandererfamilie zu stammen, gab die SPD-Politikerin zu. So könne ihr niemand Ausländerfeindlichkeit vorwerfen. (dsr)