BERLIN. Der Historiker Götz Aly hat der FDP die Umbenennung der Friedrich-Naumann-Stiftung nahe gelegt. Friedrich Naumann gehöre in die „Gilde der politisierenden Pastoren“ und sei ein Wegbereiter des Nationalsozialismus, urteilte der ehemalige Redakteur der Berliner Zeitung in einem Beitrag für das Blatt.
Aly belegte seine Behauptungen mit Zitaten aus mehreren Schriften von Naumann, die vor und während des Ersten Weltkriegs erschienen. So habe Naumann in seinem 1897 veröffentlichten Manifest „National-sozialer Katechismus“ erklärt, daß das Nationale und Soziale zusammengehöre.
Steinbruchexegese als Beleg
Zudem zog Aly das 1915 erschienene Buch Naumanns „Mitteleuropa“ zum Beweis seiner These heran. Darin habe Naumann den Krieg „vergoldet“ und imperiale Ziele wie „die Angliederung der anderen mitteleuropäischen Staaten und Nationen“ eingefordert.
Rhetorisch fragte Götz Aly, der Mitglied der linksextremen „Roten Hilfe“ war, an die Adresse der FDP: „Warum um Himmels willen pflegen sie diesen Namen? Ist Ihnen wirklich alles egal?“ (cs)