KIEL. Das Segelschulschiff der Marine „Gorch Fock“ ist wieder in seinem Kieler Heimathafen. Der Dreimaster wurde am Freitagmorgen im Marinestützpunkt in Kiel von mehreren hundert Menschen empfangen. Die „Gorch Fock“ hatte bereits am Donnerstag nördlich von Kiel geankert. Auf dem letzten Stück zum Hafen wurde sie von zahlreichen Schiffen begleitet.
Auf ihrer Südamerikareise hatte die „Gorch Fock“ 23.800 Seemeilen zurückgelegt. Dabei hatte sie auch Kap Horn umrundet.
Das Schiff war im März in die Schlagzeilen geraten, weil eine Kadettin auf der Fahrt aus der Takelage gestürzt und gestorben war. Nach Berichten über ein mögliches Fehlverhalten des Kapitäns sowie angebliche Exzesse an Bord der „Gorch Fock“ hatte der damalige Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) den Kommandanten Norbert Schatz abgesetzt.
Zukunft der „Gorch Fock“ weiterhin ungewiß
Gleichzeitig ordnete zu Guttenberg an, zu prüfen, ob die „Gorch Fock“ sich noch als Ausbildungsschiff eignet. Ein erster Bericht der eingesetzten Untersuchungskommission entlastete Schatz allerdings.
Die Zukunft der „Gorch Fock“ ist jedoch weiterhin ungewiß. Nach einem Bericht der Welt soll an der Marineschule in Flensburg aber eine 30 Meter hohe Mastanlage gebaut werden, an der die Kadetten das Aufentern in die Takelage üben sollen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, daß die „Gorch Fock“ im Dienst der Marine bleibt. (krk)
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