MÜNCHEN. Der Chefredakteur des in die Kritik geratenen Studentenmagazins „Campus“, Martin Böcker, hat den Vorwurf der politischen Nähe zum Rechtsextremismus scharf zurückgewiesen. „Weder Rechts- noch Linksextremisten haben etwas in der Bundeswehr zu suchen“, sagte er der JUNGEN FREIHEIT.
In der Redaktion herrsche eine „pluralistische Meinungsvielfalt“, betonte Böcker. Auch deswegen habe er darauf bestanden, daß nicht nur der jetzt kritisierte Artikel gegen Frauen bei der Bundeswehr in der Zeitschrift erscheint. „Ich habe lange gesucht und bin sehr froh, daß wir auch einen Text bekommen haben, der sich eindeutig für den Bundeswehreinsatz von Frauen ausspricht. Die Kameradinnen, die täglich ihren Dienst leisten, haben meine ausdrückliche Anerkennung.“
Der Bayerische Rundfunk hatte zuvor die Behauptung der linksextremen „Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München“ aufgegriffen, die Böcker unterstellt hatte, Anfang Mai an einem „Aufmarsch der extrem Rechten Szene“ auf dem Münchner Nordfriedhof teilgenommen zu haben.
Einstimmig zum Chefredakteur gewählt
Dabei handelte es sich um eine vom Institut für Staatspolitik organisierte Kranzniederlegung am Grab des Philosophen Oswald Spengler zu dessen fünfundsiebzigsten Todestag.
Beim Campus Magazin handelt es sich um die Zeitschrift des Studentischen Konvents an der Bundeswehruniversität München. Konvents-Sprecher Dennis Horz sagte der Süddeutschen Zeitung, die „Vorfälle“ würden derzeit geprüft. Rechtsextreme Inhalte seien jedoch zu keiner Zeit veröffentlich worden. Böcker war im Januar einstimmig zum neuen Chefredakteur gewählt worden. (ho)