BERLIN. Der Afghanistan-Einsatz ist nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dreimal so teuer wie von der Bundesregierung veranschlagt. Demnach hat das Engagement in dem umkämpften Land bisher nicht, wie offiziell angegeben, 5,5 Milliarden Euro gekostet, sondern etwa 17 Milliarden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Bis zum geplanten Abzug der deutschen Streitkräfte 2014 muß Deutschland nach Schätzungen des Instituts weitere fünf Milliarden Euro für den Einsatz ausgeben. Während die Bundesregierung ihre Zahlen auf die reinen Einsatzkosten, wie Personalausgaben, Infrastrukturmaßnahmen, Materialbeschaffung und Logistik beschränkte, rechnete das DIW zusätzlich noch die Investitionen des Entwicklungshilfeministeriums, des Auswärtigen Amtes und die Kosten, die durch gefallene und verletzte Soldaten entstanden, dazu.
Nach Angaben der Bundesregierung wird der Einsatz der mehr als 4.500 deutschen Soldaten in diesem Jahr etwa eine Milliarde Euro kosten. Im ersten Einsatzjahr veranschlagte die damalige rot-grüne Koalition noch Ausgaben in Höhe von 436 Millionen Euro. (ho)